Atlasfrakturen

Der erste und zweite Halswirbel Atlas (C1) und Axis (C2) heben sich im Gegensatz zu den anderen Wirbel durch ihre Form deutlich ab, um die Befestigung und Beweglichkeit des Kopfes zu gewährleisten. Der ringförmige Atlas (C1) ist der Träger des Kopfes und besteht aus den beiden Seitenstücken, Massa lateralis, die durch den vorderen und hinteren Bogen verbunden sind. Über die oberen Gelenkflächen, die auf den Seitenmassiven sitzen, ist der Atlas mit dem Hinterhauptbein des Schädels verbunden, wodurch das obere Kopfgelenk gebildet wird, dass eine Vorwärts- und Rückwärtsneigung, sowie eine geringe Seitwärtsneigung des Kopfes ermöglicht. Nach untern ist der Atlas über die untere Gelenkfläche mit dem zweiten Halswirbel verbunden.

Brüche des Atlas (C1) werden meistens durch ein axiales Stauchungstrauma ausgelöst und werden meist konservativ therapiert. Bei groben Instabilitäten muss eine Stabilisation des Halswirbels an den Occiput (Hinterkopf) erfolgen. Frakturen des Axis (C2) sind weit häufiger. Am häufigsten sind hier die Densfrakturen. Man unterscheidet 3 Typen von Densfrakturen: Typ I, II und Typ III.

Bei älteren Patienten und nicht dislozierten Frakturen können alle Brüche konservativ behandelt werden. Die häufigste Fraktur der Dens Typ II Fraktur zeigt häufig schlechte Heilung und häufig bildet sich hier eine Pseudarthrose. Dislozierte Dens Typ II Frakturen werden durch eine ventrale Verschraubung nach Böhler operiert. Instabilitäten C1/2 werden durch eine Osteosynthese C1/2 mit Fusion versorgt. Dens Typ III Frakturen werden meistens mit hartem Halskragen für 8 Wochen behandelt.

Frakturen der unteren Halswirbelsäule

Frakturen an der unteren HWS präsentieren sich wie bei der Lendenwirbelsäule entweder als Kompressionsfrakturen oder als Frakturen des Gelenkmassives. Wobei vor allem letzteres häufig zu einer Instabilität führen und somit auch operiert werden müssen. Schwere Wirbelsäulenverletzungen führen häufig zu neurologischen Schäden im Sinne einer Tetraparese oder Tetraplegie. Diese Frakturen müssen reponiert und stabilisiert werden.